Potosi
Cerro Rico

Potosi, die für Bolivien wohl wichtigste Stadt des Landes. Dank Ihr sind ein Grossteil der restlichen Städte überhaupt entstanden. Hier wurde zu den Besten Zeiten rund 80% des Weltweiten Silberbedarfs abgebaut. Dies erfolgt jedoch unkoordiniert. Keine einzige Mine ist dokumentiert. Folgt einer einer Ader, kann es sehr gut möglich sein, dass er mit einer Sprengung plötzlich in der nächsten Mine landet, in welcher auch noch abgebaut wird.

Bereits die Inkas haben hier Silber abgebaut. Die Spanier haben die Arbeiten dann mithilfe von Sklaven fortgesetzt. Die aus Afrika kommenden Sklaven kamen jedoch mit der Höhe (fast 5000 Meter über Meer) nicht zurecht und starben reihenweise dahin. Heute geht man davon aus, dass in diesem Berg und an den Folgen der Arbeiten in diesen Minen, rund 8 Millionen Menschen umgekommen sind. Die Durchschnittliche Lebenserwartung eines Minenarbeiters beträgt ca. 45 Jahre.

Wir haben eine dieser Minen besichtigen können in welcher noch aktiv gearbeitet wird. Es ist beeindruckend, wie die Arbeiten hier von statten gehen. Die beladenen, bis zu 1.8 Tonnen schweren Wägen werden zu zweit aus der Mine geschafft. Das Gelände ist ein wenig abfallend weshalb die Wägen in rasantem Tempo rausgefahren werden. Die leeren, hereingeschobenen Wägen müssen jeweils frühzeitig Platz machen. Dazu werden die Wägen ab den Schinen genommen und nach dem kreuzen wieder auf die Geleise gehievt. Wird der entgegenkommende Wagen zu spät bemerkt, kann es auch ab und zu mal krachen.

Die Führung war extrem eindrücklich. Die Arbeitsbedingungen sind in den dunklen, schmalen Gängen auf fast 5000 Metern Höhe Extrem. Wenn man dies gesehen hat, kann man es kaum in Worte fassen.
Ein Ende scheint jedoch nicht in Sicht zu sein. Für viele ist dies die einzige Chance Geld zu verdienen. Die Regierung macht damit viel Geld da die Arbeiter hohe Steuern auf dem gefundenen Material zahlen müssen. Gemäss europäischen Geologen ist es nur eine Frage der Zeit, bis der Berg komplett einstürzt. Der Berg ist Aufgrund diverser kleinerer Einstürze bereits einige hundert Meter weniger hoch als vor 200 Jahren. Hoffen wir also aufs Beste, dass es nicht so kommt und falls doch, zu einem Zeitpunkt in dem möglichst wenige Arbeiter im Berg sind.
Und dies alles, überspitzt gesagt, damit wir hier mit den weissen Handschuhen das Silberbesteck aufdecken können.

LEAVE A COMMENT

theme by teslathemes