Wir verbrachten 4 Nächte in Arequipa, auch um uns etwas zu erholen. Reisen kann ganz schön anstrengend sein. Entsprechend waren wir froh, den Rucksack mal einige Tage ruhen zu lassen.
Arequipa befindet sich im Südlichen Teil von Peru und gilt wohl als eine der schöneren Städte des Landes. Hier herrscht jedoch vornehmlich noch die Kultur der Küstenstädte. Die andischen Bräuche sind wenig verbreitet. Dies wurde so auch von unserem Tour-Guide bestätigt. Arequipa war zur Kolonialzeit die Zufluchtsstätte der reichen Kolonialfamilien welche vom nebligen Wetter in Lima flüchteten. Dies ist der Stadt wie auch der Bevölkerung bis heute anzumerken.
Die Stadt lebt jedoch in ständiger Gefahr von Erdbeben. Zudem befindet sich wenige Kilometer vom Stadtzenturm entfernt, Misti, ein schlafender Vulkan. Ein Ausbruch, welcher in den nächsten 30-100 Jahren erwartet wird, würde mit ziemlicher Sicherheit die ganze Stadt vernichten. Dieser Vulkan war den Inkas heilig. Bis zu dem Zeitpunkt, als ein grösseres Unheil über die Stadt einbrach. Die Inkas gaben die Schuld damals dem Vulkan. Als Rache haben sie beschlossen, den Namen des Vulkans zu vergessen. Dieser blieb dann über mehrere hundert Jahre namenlos, bis er dann mal „Misti“ getauft wurde.
Arequipa ist zudem für ein weltweit wohl einmaliges Kloster bekannt. Das Kloster San Catalina war seit der Kolonialzeit eine „Stadt in der Stadt“ und für die Öffentlichkeit verschlossen. In den 1970er Jahren gab es dann eine Petition, welche das Kloster Besuchern zugänglich machte. Heute kann der grösste Teil der Anlage besichtigt werden. Die noch hier lebenden Nonnen sind in einem seperaten, weiterhin abgesperrten Teil wohnhaft. Das Kloster ist auch dank seinen farbigen Gebäuden ein gutes Ziel für Fotografen. Der Eintritt ist jedoch im Verhältnis eher teuer. Wir besuchten das Kloster an einem Abend. Dann werden die früheren Zellen der Nonnen noch mit Kerzen und diversen Feuern beleuchtet.
3 Autostunden von Arequipa entfernt, befindet sich der Colca Canyon. Hier können diverse Wanderungen unternommen werden. Wir entschieden uns für einen gemütlicheren 3-Tages Trek. Die selbe Strecke wird auch in 2 Tagen angeboten.
Der Colca Canyon gehört weltweit zu den Tiefsten Schluchten. Er ist mit 3269 Metern sogar tiefer als der bekannte Grand Canyon in den USA. Bekannt ist der Canyon auch für den hier beheimateten Andenkondor.
Wir waren eine tolle Truppe. 4 Franzosen, 2 Belgier, 1 Spanierin und wir 2 Schweizer. Wir haben den Belgiern bereits versprochen nach unserer Reise einen Besuch abzustatten. Und mit 2 Franzosen haben wir die Facebook-Accounts ausgetauscht um dann evtl. in Brasilien gemeinsam Weihnachten oder Silvester zu feiern. 🙂
Die 3-Tägige Wanderung ist wie folgt unterteilt:
Lustige Anekdote zur Kirche am 2. Tag: Diese ist nur während ca. 1 Woche pro Jahr geöffnet. Die hier einheimischen Personen glauben nicht an den Katholizismus. Einmal im Jahr ist hier jedoch ein grosses Fest zu welchem die Verwandten von der Küste anreisen. Für diese Katholiken wird die Kirche dann jeweils geöffnet. 🙂
Am 3. Tag hatten wir dann einen direkten Transfer von Chivay nach Puno. Hierbei hatten wir einige japanische Touristen-Stops. (Bus hält, man geht raus, macht ein Foto und geht wieder rein). Wir fuhren an diversen Lagunen vorbei, wo wir das 1. Mal frei lebende Flamingos sehen konnten. In Puno angekommen haben wir uns gemeinsam mit Ruth, welche mit uns auf dem Colca Canyon Trek war, ein Hotel gesucht. Danach haben wir uns noch mit dem Guide vom Bus verabredet und gingen zu 4. Pizza essen.
Das Kloster sieht toll aus!!
Und eure Planung mit Weihnachten/Silvester ging nicht ganz auf 😉
Wir sind tatsächlich etwas langsamer unterwegs als zuerst gedacht! Aber lieber so, als gestresst umherreisen.